Garnelen sind wirbellose Tiere wie z.B Schnecken auch. Sie besitzen keine Wirbelsäule und kein knöchernes Innenskelett. Sie sind Krebstiere und gehören zu dem Stamm der Gliederfüsser. Aus dem Stamm der Gliederfüsser kommt auch der Unterstamm der Crustacea der wiederum die eigentlichen Krebstiere und Krustentiere wie unsere Zwerggarnele beinhaltet.
Garnelen sind im Prinzip Allesfresser. Sie sollten jedoch immer etwas an Laub zu Verfügung haben.
Zwerggarnelen sind ständig auf Futtersuche und fressen so auf allen Oberflächen im
Aquarium feinste Teilchen wie Futtereste, Pilze, Mikroorganismen, also Mulm ab.
Wichtig ist es, dass die Tiere abwechslungsreich gefüttert werden.
Es sollte regelmässig mit speziellem Garnelenfutter zur Versorgung mit allen wichtigen Stoffen
gefüttert werden. Dies ist Wichtig, damit die Tiere keine Mangelerscheinungen und so z.B
Häutungs- und somit auch Vermehrungsprobleme bekommen. Zudem können den Garnelen auch
kleinere Portionen an Gemüse wie Salatgurken oder Rüebli gefütteret werden.
Die Gemüsereste sollten nicht länger als einen Tag im Becken verbleiben,
da sie das Wasser sonst verschlechtern.
In einem gut eingefahrenen Garnelen-Aquarium kann die Fütterung jeden zweiten Tag erfolgen.
Ist das Becken neu und hat es noch nicht so viel Mulm im Becken, so ist eine tägliche Fütterung von Vorteil.
In einem gut eingefahrenen Gesellschaftsbecken müssen Garnelen nicht zusätzlich oder gezielt
gefüttert werden. Es fällt immer etwas an Futter für die Garnelan ab.
Bei den Garnelen unterscheidet man zwischen zwei verschiedenen Vermehrugstypen.
spezialisierter Typ: Beim spezialisierten Fortpflanzungstyp kommen nach der Tragzeit von
etwa vier Wochen fertig entwickelte Jungtiere zur Welt.
Diese Junggarnelen haben schon genau die gleiche Körperform wie ihre Eltern und fangen sofort
mit der Nahrungsaufnahme an. Zu diesem Typ gehören unter anderem:
“Red Fire”, “Crystal Red”, “Tiger”, “Babaulti”,
“White und Blue Pearl”, “Yellow Fire”, “Hummel”, etc.
primitiver Typ: Hier leben die Larven nach verlassen des Mutterleib planktisch.
Das heisst die Garnelen sind noch nicht fertig entwickelt und schweben vorerst
kopfüber im Larvenstadium durchs Wasser. Dieser Typ braucht zur Vermehrung Brackwasser in dem die
jungen grossgezogen werden. Zu diesem Typ gehört z.B die Amanogarnele.
Ein Garnelenbecken sollte je nach Art mind. 15-25 Liter Inhalt haben.
Das Becken sollte einen Filter mit garnelensicherem Ansaug haben.
Empfehlenswert sind: HMF, Klotzfilter betrieben mit einem Luftheber (siehe unter Technik) oder ein mit einem feinen
Strumpf gesicherten Innen- oder Aussenfilter.
Der Bodengrund sollte möglichst fein gewählt werden.
Bepflanzt wird das Becken mit vielen feinfiedrigen Pflanzen wie Javamoos,
Wasserpest, Haarnixe, Hornkraut oder Mooskugeln. Die Wurzeln von div. Schwimmpflanzen sind
auch willkommene Weideplätze für Garnelen. Wurzelholz darf in keinem
Garnelenbecken fehlen. Da dieses Huminsäure an das Wasser abgibt, trägt es zum Wohlbefinden
aller Garnelen bei. ACHTUNG! Bitte kein Mopani Wurzelholz verwenden. Mopaniwurzeln können
eingelagerte Schwermetalle beinhalten und diese an das Wasser abgeben, was für die Garnelen tödlich ist.
Am besten sind Morkienwurzeln oder andere für Garnelen
erhältliche Hölzer. Laub darf auch in keinem Garnelenbecken fehlen.
Laub ist eine perfekte Nahrungsergänzung für Garnelen. Zudem verbessert es durch abgabe von
Huminstoffen das Wohlbefinden der Garnelen und wirkt je nach Art des Laubes antibakteriell oder
gar vermehrungsfördernd auf die Garnelen (siehe unter Angebote/Blätter und Futter).
Die Beleuchtung sollte meines Erachtens nicht zu grell gewählt werden, da sich die Tiere in dunkleren
Becken eher ruhiger verhalten. Das Becken sollte zudem auch gut abgedeckt sein und sämtliche
Löcher wie Kabelkanäle/Durchführungen mit Filterwatte verschlossen werden.
So wird sichergestellt, dass keine Garnelen auf nächtliche "Spaziergänge" gehen und
anschliessend qualvoll vertrocknen.
Auf eine Heizung kann in den meisten Fällen verzichtet werden,
da sich die meisten Garnelen bei Zimmertemperatur wohlfühlen. Ideal sind etwa 18-25 Grad Celsius.
Für Garnelenaquarien eignen sich alle Filter mit sehr feinen Ansaugöffnungen.
So kann sichergestellt werden, dass Garnelen und vor allem deren Junge nicht angesaugt und durch die
Kreiselpumpen verletzt oder gar getötet werden. Sollte ein Filter zu grosse Ansaugöffnungen haben,
kann ein dünner Damenstrumpf über die Öffnung gezogen oder gespannt werden.
So können auch ganz kleine Garnelen nicht angesaugt werden. Der einzige Nachteil ist dabei,
dass die Filterleistung wegen Verstopfung der Ansaugöffnung schnell nachlässt.
Ich empfehle daher eine Filterung über HMF mit Luftheber.
Diese Filtermethode verwende ich auch in all meinem Garnelenbecken und vereinzelten Fischbecken und ist
meiner Meinung nach die beste Filterart für Garnelenbecken.
(Details zu dieser Filterung können im Hauptmenü unter «Technik» nachgelesen werden).
Als Bodengrund für Garnelenaquarien empfehle ich einen feikörnigen Kies oder Sand zu wählen.
Je grösser die Lücken zwischen den einzelnen Kieselsteinen des Bodengrundes sind,
desto mehr Abfall kann dort hineinfallen. Dies bewirkt, dass mit der Zeit der Bodengrund anfängt zu
faulen oder dass sich die Wasserwerte verschlechtern.
Ideal ist ein Kies mit einer Körnung von ca. 1mm.
Wichtig: künstlich gefärbter Aquarienkies oder gefärbter Sand sollte nicht verwendet werden.
Dieser kann für die Garnelen giftige Stoffe an das Wasser abgeben.
Je nach dem welche Arten gepflegt werden, kann es von Vorteil sein einen speziellen Bodengrund einzubringen.
Aus verschiedenen Gründen rate ich von allen Pflanzensubstraten ab.
Diese können grosse Mengen an Nährstoffen oder auch Kupfer enthalten was das Wasser für Garnelen zu fest
belasten würde. Zudem ist es aus meiner Sicht nicht nötig eine solche Schicht einzubringen.
Einen gesunden Pflanzenwuchs bringt man auch mit feinem Kies oder Sand und einigen Turmdeckelschnecken zustande.
Im Prinzip benötigen Garnelen nicht unbedingt eine Beleuchtung.
Um jedoch einen üppigen Pflanzenwuchs und somit eine gute Wasserqualität zu fördern,
sollte ein Garnelen- oder Fischaquarium ca. 12h pro Tag beleuchtet werden.
Dies entspricht einem Tropentag und lässt Pflanzen am besten gedeihen.
In den Sommermonaten kann eine Mittagspause von ca. 2-3 Stunden ratsam sein.
Dies wirkt einer übermässigen Erwärmung des Aquarienwassers durch zusätzliche Wärme der Abdeckleuchte entgegen.
Beispiel unserer Aquarienanlage: Beleuchtungszeit ca. 08.00 bis 13.00 und 16.00 bis 23.00.
Da die meisten Garnelen eine Durchschnittstemperatur von 18-27°C benötigen und die Garnelenbecken meistens
in der warmen Wohnung oder Büro stehen, ist es nicht zwingend eine Heizung anzubringen.
Da Garnelen eine Winterruhe schätzen, darf die Temperatur in den Wintermonaten auch mal etwas tiefer sein
als sonst. Sobald jedoch speziellere Arten wie solche aus Sulawesi gepflegt werden,
sollte das Wasser eine durchschnittliche Temperatur von ca. 29-30°C aufweisen.
Ein neu eingerichtetes Aquarium benötigt je nach Grösse und Einrichtung unterschiedlich lang um richtig
einzufahren/einzulaufen.
(Unter Einfahren/Einlaufen versteht man die Zeit, während der sich bei einem neu
eingerichteten Aquarium verschiedenste nützliche Bakterienstämme im Aquarium sowie im Filter aufbauen.
Diese Bakterien nennt man Filterbakterien).
Entscheidend dafür, ob ein Aquarium schon eingefahren ist oder nicht, ist ein gewisser Punkt während der
Einfahrzeit. Diesen Punkt nennt man Nitrit-Peak.
Um genauer zu verstehen was der Nitrit-Peak ist, muss man zuerst die Aufgaben der Filterbakterien kennen.
Die Filterbakterien, entwickeln sich wie schon erwähnt während der Einlauf-Phase eines Aquariums.
Anfänglich sind noch keine oder nur sehr wenige solche Bakterien im Beckenwasser vorhanden.
Die Filterbakterien haben die Aufgabe, das giftige Nitrit das durch verschiedene biologische Vorgänge aus
Abfallstoffen wie Kot und Futterresten entsteht, in weniger giftiges Nitrat umzuwandeln.
(Das Nitrat wird dann von den Wasserpflanzen als Nährstoff aufgenommen).
Bis hin zum Nitrit-Peak, bauen sich die Filterbakterien nur langsam auf.
Der Nitrit-Peak ist der Punkt während der Einlaufphase, bei dem der Nitritgehalt im Wasser am höchsten ist.
Erst nach dem Nitrit-Peak sind genügend Filterbakterien vorhanden um die anfallenden Giftstoffe für die
Beckenbewohner unschädlich zu machen.
Bevor dieser Punkt eingetreten ist, dürfen noch keine Bewohner ins Becken eingesetzt werden.
Eine schon gering zu hohe Konzentration an Nitrit kann Garnelen oder heiklere Fischarten töten.
Um zu wissen wann der Nitrit-Peak erreicht ist, ist es notwendig das Aquarienwasser ca. alle zwei Tage
mittels einem Nitrittest zu kontrollieren. Wird dies in zu grossen Abständen oder nicht gemacht,
kann es sein, dass man den Peak nicht bemerkt oder denkt er sei schon vorbei.
Als Faustregel sollte mit einer Einfahrzeit von 2-3 Wochen gerechnet werden.
Dies kommt aber wiederum auf die Einrichtung, Beckengrösse, Filterung und Einfahrhilfen an.
Die Einfahrzeit, kann z.B. durch animpfen mittels Filtermulm und Wasser aus einem bereits eingelaufenen
Aquarium beschleunigt werden.
Durch das Animpfen werden viele nützliche Bakterien in den noch nicht richtig
funktionierenden Kreislauf eingefügt. So kann das Eintreten des Nitrit-Peak beschleunigt werden.
Zudem ist es nützlich ca. alle 3 Tage ganz wenig Futterflocken ins Becken zu geben.
Die kleinen Futtergaben helfen, dass sich die Filterbakterien schneller vermehren.
(Wichtig! Nur ganz kleine Portionen zugeben, ca. 1-2 Flocken).
Zusätzlich können noch einige Schnecken wie Turmdeckelschnecken ins Becken gesetzt werden.
Diese Produzieren die am Anfang noch fehlenden Abfallstoffe, die für einen schnellen Bakterienaufbau nötig sind.
Es gibt auch von versch. Herstellern Filterbakterien aus der Flasche. Wobei ich solche nicht empfehle,
da sie erstens sehr teuer und reine Geldmacherei sind und zum zweiten auch unklar ist,
ob diese wirklich die gewünschten Wirkungen bringen.
Da Zwerggarnelen Gruppentiere sind, sollte man je nach Becken sinnvolle Gruppen schaffen.
Für Becken von ca. 15-30 Liter empfehle ich ca. 10 Tiere, bei 30-65 Liter 20 Tiere.
Ab 65 Liter können 30 und mehr Tiere gehalten werden. Diese Gruppenstärke empfehle ich zum einen,
damit sich die Tiere wohlfühlen und zum anderen, damit man in einem grösseren Becken nicht immer
nur ein Tier sieht, sondern mehrere Tiere gleichzeitig beobachten kann.
Im Prinzip ist es möglich verschiedene Arten von Zwerggarnelen oder anderen Garnelen zusammen zu halten.
Bei grösseren Garnelen ist es wichtig vorab abzuklären ob diese den Zwerggarnelen nachstellen oder nicht.
Als einzige sichere Vergesellschaftung gilt die Vergesellschaftung von Fächergarnele, Amanogarnelen und
Zwerggarnelen, die problemlos funktioniert. Grossarmgarnelen / Macrobrachium-Arten können auch in Frage kommen.
Da muss man sich einfach bewusst sein das die Grossarmgarnelen wenn sie zu wenig
Futter oder Platz haben den Zwerggarnelen nachstellen können.
Werden verschiedene Arten von Zwerggarnelen zusammen gehalten, ist es wichtig zu wissen, dass sich einzelne
nahe miteinander verwandte Arten kreuzen können.
Welche Arten sich kreuzen kann aus der Tabelle unter «Nüzliches» entnommen werden. (PDF-Datei)
Eine Verkreuzung verschiedener Arten ist im Prinzip nicht schlimm. Jedoch sicherlich ein Rückschritt in der
Zucht der Tiere. Zudem sind deren Nachkommen meistens nicht sonderlich schön gefärbt.
Diese Tiere werden dann als Hybriden bezeichnet. Eine Hybridisierung sollte nicht angestrebt werden,
da dies wie schon erwähnt einen Rückschritt in der Zucht ist und mit der Zeit die Arten im Umlauf verfälschen
können. Kam es zu einer Hybridisierung, sollten diese Tiere nicht weitergegeben werden, da sie sonst in den
Umlauf geraten können.
Ein weiterer Punkt der gegen eine Vergesellschaftung verschiedener Arten spricht ist,
dass sich immer die stärkere Art durchsetzen und die schwächere Art verdrängen oder unterdrücken wird.
Das heisst, die stärkere Art überlebt und die schwächere Art stirbt mit der Zeit aus.
Als beste Haltungsvariante gilt die Haltung in einem reinen Artenbecken.
So zeigen sich die Tiere viel häufiger und hocken nicht immer in ihren Verstecken.
Zudem kommt so am meisten Nachwuchs der Garnelen durch, da dieser nicht von den Fischen gefressen wird.
Eine Vergesellschaftung mit Fischen ist jedoch möglich. Es gibt verschiedenste garnelentaugliche Fische.
So z.B. verschiedene klein bleibende Saugwelse wie der
Ohrgitterharnischwels - “Otocinclus vittatus”,
aber je nach Beckengrösse auch fast alle anderen mittelgrossen Saugwelse.
Zudem gibt es verschiedenste Minifische wie;
“Celestichthys margaritatus” - Perlhuhnbärbling,
“Boraras brigittae” - Microrasbora,
“Boraras maculatus” - Zwergbärbling,
“Dario Dario” - Zergblaubarsch,
“Hyphessobrycon amandae” - Funkensalmler
oder der Zwergpanzerwels - “Corydoras pygmaeus”.
Wichtig: auch Mini-Fische können sich am Nachwuchs der Garnelen vergreifen, deshalb ist es wichtig,
viele Versteckmöglichkeiten wie Laub oder Moos für den Garnelennachwuchs anzubieten.
Sind genügend Verstecke für die kleinen Garnelen vorhanden so kommen immer einige Junge durch.
Siehe auch unter «Nüzliches»
Zwerggarnelen sind eigentlich sehr gut mit Kois aus dem Garteneteich zu vergleichen. Je nach Art,
Herkunft, Farbintensität, Grösse, Angebot und weiteren Faktoren können die Preise einer
Garnele sehr stark variieren.
So kostet eine normale Crystal Red zwischen Fr. 6.- und Fr. 9.-, ein Tier aus einem hochwertigen
Japanstamm kann hingegen schon mal um die Fr. 120.- bis Fr. 150.- kosten.
Auch ein wesentlicher Kostenfaktor ist der Vertriebsweg des Garnelenhandels. Grundsätzlich gilt,
je küzer der Weg vom Züchter zum Halter ist, desto günstiger ist der Kaufpreis der Garnele.
So ist es durchaus möglich, dass der Preis für eine identische Garnele beim privaten Züchter
wesentlich günstiger ist als im Fachhandel, wo teure Einkaufspreise vom Ausland und diverse
Zwischenhändler den Preis in die Höhe treiben.
Die Menge und die Häufigkeit des Wasserewechsels hängt stark von der Grösse des
Beckens und der Besatztdichte das Aquariums ab.
Grundlegend kann man sagen, dass man bei einem Garnelenbecken eher häufigere dafür kleinere
Wasserwechsel machen soll. Das heisst einmal pro Woche ca. 30% des Beckenwassers durch frisches Wasser ersetzen.
ACHTUNG! Bei älteren Häusern kann es sein, dass die Wasserleitungen aus Kupfer sind und so
beim WW geringe Mengen an Kupfer ins Becken gelangen können. Kupfer wird von den Garnelen
sehr schlecht vertragen. Sollte dies der Fall sein, so muss das in den Leitungen gestandene Wasser
immer zuerst aus den Leitungen gelassen werden und anschliessend ein Wasseraufbereitungsmittel mit
schwermetallbindenden Eigenschaften eingesetzt werden.
Ja, Osmosewasser kann für die Haltung von Zwerggarnelen verwendet werden.
Bei der Haltung und vor allem Zucht von speziellen Garnelen wie z.B Bienen/- oder Sulawesiarten
ist es von Vorteil mit Osmosewasser zu arbeiten. Das Osmosewasser wird meistens im Verschnitt verwendet.
Das heisst z.B 70% Leitungswasser und 30% Osmosewasser, je nach Ausgangswasser und erwünschtem Wechselwasser.
Das Osmosewasser kann auch 100%ig angewendet werden. In diesem Fall sollte es aber mittels geeigneten
Mineralsalzen wie unser “Shirakura Liquid” Mineral oder “Diskusmineral” aufgesalzen und auf den
gewünschten Leitwert gebracht werden.
Bei der Anwendung von Osmosewasser ist ein kleines Grundwissen über Wasserchemie von Vorteil.
Dies erleichtert zu verstehen, was im Aquarium bei der Anwendung von solchem Wassers geschieht.
Es sollte nie warmes Wasser aus dem Boiler verwendet werden.
Durch das Erwärmen im Boiler könnte das Wasser mit schädlichen Stoffen angereichert werden. Dadurch dass das Wasser
nicht durch den Boiler fliesst wird verhindert, dass grössere Mengen Kupfer in das Aquarium gelangen.
Es empfiehlt sich, immer eiskaltes Wasser ab dem Hahn zu nehmen und einen Tag stehen zu lassen
(z.B. in einem blauen Kunststoff-Fass oder sonstigem lebensmittelechten Behältnis).
Idealerweise noch belüften, so wird eventuell vorhandenes Chlor ausgetrieben.
Sicherheitshalber kann während dem Belüften/Abstehen lassen auch gleich ein Wasseraufbereiter
beigefügt werden.
Das Wasser sollte bis zur Verwendung die Raumtemperatur übernommen haben.
Ansonsten kann über Nacht ein Regelheizer eingesetzt werden.
Diesen je nach Besatz-Art etwas tiefer als die Beckentemperatur einstellen.
Grundsätzlich kann in Garnelenbecken auf Wasseraufbereitungsmittel verzichtet werden.
Dies gilt aus meiner Sicht auch für Aquarien mit Fischbesatz.
Als einziges ist es wichtig, die Zufuhr von Mineralien zu gewährleisten.
Da unser Wasser meistens arm an Mineralien ist, ist es ratsam Mineralien künstlich zuzuführen.
Mineralien sind für Garnelen lebensnotwendig, da sie diese nach jeder Häutung dringend benötigen um den
neuen Panzer auszuhärten. In der Natur werden diese Mineralien aus den Böden der natürlichen Gewässer
ausgewaschen, was bei unseren Aquarien nicht der Fall ist.
Sind zu wenig Mineralien im Wasser vorhanden, so kommt es zu Häutungsproblemen der Tiere und anschliessend
zu deren Tod. Aus diesem Grund sollte nach jedem Wasserwechsel das aus Japan bekannte Tonmineralpulver
“Montmorillonit” zugegeben werden. Dieses Pulver enthält die für die Häutung der Garnelen so wichtigen Mineralien.
Zudem wirkt dieses Mineralpulver wegen seiner speziellen Struktur schadstoffabsorbierend.
Meistens liegt es an der Qualität der Tiere.
Im Fachhandel werden die Tiere in grossen Mengen von verschiedensten Grosszuchten eingekauft.
Meistens kommen die Tiere aus Deutschland oder Tschechien. Nach dem nicht immer garnelengerechten Transport
vom Fischlieferanten werden die Tiere im Fachhandel möglichst schnell ins Verkaufsbecken eingesiedelt.
So können sich die Tiere nicht recht eingwöhnen und sind geschwächt
und sehr anfällig. Meistens sterben schon im Verkaufsbecken die eher schwächeren Tiere.
Die, die das Eingewöhnen ev. auch mit Folgeschäden überstanden haben, werden dann
innerhalb von etwa einer Woche verkauft. Der Kunde setzt die Tiere nun korrekt in sein Becken ein.
Die Garnelen sind nun innerhalb von wenigen Tagen schon das 2te mal in ein anderes Wasser mit ev.
sehr verschiedenen Werten gekommen. So kommt es vor, dass nun auch die richtig eingewöhnten Tiere durch
die nochmaligen anderen Wasserwerten durch Stress zu Grunde gehen. Teilweise kann diese Situation
auch dazu beitragen, dass die Tiere Folgeschäden davontragen und sich nicht mehr vermehren.
Daher empfehle ich:
Garnelenkauf direct von Klein-Züchtern. Nur so kann ich als Käufer nachvollziehen, woher die Garnele stammt,
wie weit und unter welchen Bedingungen sie transportiert und wie oft sie umgesiedelt wurden.
Erfahrungsgemäss werden die Garnelen bei kleinen Züchtern nicht umgesiedelt.
So müssen die Tiere nur einmal - vom Züchter zum Halter - transportiert und umgesiedelt werden.
Beim Einsatz von neuen Pflanzen ist grösste Vorsicht geboten.
Die meisten Pflanzen werden in den Wasserpflanzengärtnereien für einen optimalen Wuchs mit sehr viel Dünger
und Pestiziden behandelt. Kommen die Pflanzen dann anschliessend in den Handel, haben diese immer noch Spuren
solcher Gifte an sich. Die Gifte haften an den Blättern, Wurzeln, Substraten oder an den Töpfchen mit Steinwolle.
Da Garnelen sehr empfindlich auf solche Stoffe reagieren, müssen die Pflanzen nach dem Neukauf
immer wie folgt behandelt werden:
Für dieses Sterben kommen mehrere Gründe in Frage:
Da viele Medikamente (z.B solche gegen Schnecken oder Planarien) und Wasserzusätze wie Dünger,
Algenmittel, Sofortklärer und dergleichen Kupfer oder andere Garnelenunverträgliche
Stoffe enthalten können ist der Einsatz solcher Mittel mit grosser Vorsicht zu geniessen.
Ist man nicht sicher ob ein Mittel für Garnelen geeignet ist, so sollte man sich beim Verkäufer oder
Hersteller erkundigen.
Grundsätzlich gilt: keine Zusatzmittel/Chemie ins Becken geben.
Der pH-Wert meiner Aquarien ist immer viel zu hoch, um die 8,0 +/-
Das ist doch einiges zu hoch. Ideal wäre egal ob für Wirbellose, oder Fische, wie auch für die Pflanzen ein Wert um ca. 6,8 -7,5 (je nach Arten)
Obwohl ich Eichen-Extrakt, Erlenzapfen und Torf in Netz beifüge, hilft es nicht wirklich, bald steigt es von 7,5 wieder höher….
Ich vermute, dass die Karbonat härte (KH) zu hoch ist. Entweder ist Ihr Leitungswasser mit hoher KH (viel Kalk) gesättigt, oder sie haben im Aquarium einen Härtebildner wie zB. Kies oder Steine die Kalk (KH) abgeben.
Prüfen Sie als erstes ob die Steine/ das Kies Kalk abgeben. Nehmen dazu Sie etwas Kies/ Steine aus dem Becken und machen sie den ‘‘Kalktest‘‘ in dem Sie etwas Essig oder Entkalker auf träufeln. Schäumt es, hat es Kalk drin und sollte nicht im Aquarium sein, da es immer wieder die KH hoch drückt.
Wenn es nicht am Kies oder den Steinen liegt, dann liegt es ziemlich sicher am Leitungswasser.
Es nützt nichts Säuren in Form von Erlenzapfen, Eichenextrakt usw. beizufügen, wenn die KH zu hoch ist. Die KH/ der Kalk wirkt wie eine Barriere und verhindert das der pH-Wert sinken kann. Also muss zuerst die KH gesenkt werden und dann kann die Säure wirken. Der pH-Wert wird sich dann mit wenig Zugabe von Säure, Huminstoffe, Co2 usw. senken und unten bleiben.
Zudem herrscht vermutlich ein Mangel an Co2 der die Pflanzen nicht richtig wachsen lässt. Daraus resultiert sich der Algenwuchs. Die Pflanzen arbeiten nicht richtig und die Algen nehmen überhand.
Ein Einsetzten von Algenmittel beseitigt nur die Symptome, nicht die Ursache.
Packen Sie das Problem am Grunde an. --> KH senken, Co2 steigern.
Co2 ist der einer der wichtigsten Faktoren neben den anderen Wasserparameter wie KH, GH und PH. Co2 kommt vor der Düngung. Denn ist der Co2 Gehalt zu tief bzw. kann sich zu wenig Co2 im Wasser lösen wegen der hohen KH, so nehmen die Pflanzen keine Nährstoffe auf. Das heisst sie wachsen nicht. Wird nun gedüngt in der Hoffnung die Pflanzen zu fördern, so wird nur das Algenwachstum weiter angekurbelt.
Fazit. KH runter, Co2 rauf = eher tieferen pH-Wert und besseren Pflanzenwuchs. Daraus ergibt sich weniger Algenwuchs.
Reduzieren Sie im Moment vielleicht auch die Beleuchtung im Algenbecken. Ideal sind so um die 8-10Std. versuchen Sie mal 4-5 Std. am Morgen, dann 1-2 Stunden Mittagspause ohne Beleuchtung, dann wieder 4-5Std. Licht. Das mögen die Pflanzen und die Algen weniger........
Zur Senkung der KH; Dies kann nur mittels weicherem Wasser wie zB. Osmosewasser, Regenwasser oder destilliertem Wasser geschehen. Es muss Wasser sein mit wenig Kalk. Wobei sich ersteres als am geeignetsten zeigt. Destilliertes Wasser kommt auf die Dauer zu teuer, Regenwasser kann belastet sein. Bei Verwendung von Osmosewasser kann das Leitungswasser mit Osmosewasser vermischt werden. zB. halb halb oder 3/4 auf 1/4 je nach dem was die KH im Aquarium macht. (unter Beachtung das alles was Kalk abgibt aus dem Aquarium entfernt wird!).
Es kann auch 100% Osmosewasser verwendet werden, welches mit geeigneten Mineralsalzen auf die gewünschten Werte gebracht wird. (so handhaben wir das in unserer Anlage. Da ist dann nur das drin was wir möchten/ brauchen). Also Keine unkontrollierten Nährstoffe, Schadstoffe usw. was alle in unserem Leitungswasser vorhanden sein kann.
Regenwasser kann verwendet werden, muss aber zuerst über Aktivkohle gefiltert werden.
Auch kämpfe ich im 180 Liter Aquarium gegen Fadenalgen, welche sich hauptsächlich an einem der drei schwebenden Moosbälle und kleineren Pflanzen sind, die sich am weitesten des Wasser/Sauerstoffstrahles befinden.
Versuchen Sie auch die Strömung bzw. das verwirbeln von Wasser möglichst zu vermeiden. Das treibt das Co2 aus, welches in kleinen Mengen durch die Tiere und die Pflanzen produziert wird. Eine leichte Strömung ist gut, aber das Co2 darf nicht ausgetrieben werden. Sollte sich der Co2 Gehalt nach Einstellung der KH nicht erhöhen, so kommen Sie nicht darum herum Co2 in Gasform mittels einer Co2 Anlage hinzuzufügen.
Wie bereits erwähnt ist Co2 einer der wichtigsten Stoffe im Wasser was das Pflanzenwachstum anbelangt. Bei Aquarien ab 50 Liter empfehlen wir die Zugabe von Co2 nur über eine Co2 Anlage mit Druckflasche. Keine BioCo2 Anlagen und kein ``flüssiges Co2`` aus der Flasche. Das einzige was nützt, ist Co2 Zugabe über eine Druckflasche! Der Idealwert von gelöstem Co2 im Wasser bewegt sich zwischen 20-30mg / Liter Wasser. Dies kann einfach mittels einen Dauertest bestimmt werden.
Als wichtiges und praktisches Zubehör empfehlen wir eine Co2 Nachtabschaltung. Dies ist ein Magnetventil, welches die Co2 Zufuhr in der Dunkelphase / Nacht unterbricht und so ein Überschuss an Co2 verhindert. (Erstickungsgefahr der Tiere und pH Sturz in der Nacht!).
Die meisten Pflanzen wechselte ich schon aus, sie gedeihen einfach nicht richtig....
Sollte sich nun erübrigt haben an was es liegt. Nicht an den Pflanzen, sondern an den Wasserwerten wie Co2 und KH bzw. PH. So und jetzt tun mir die Finger weh ;-) Ich hoffe Ihnen für den ersten Moment geholfen zu haben!
Die Hälfte des Wassers wechsle ich regelmässig wöchentlich, fülle mit Leitungswasser auf, die Filter reinige ich ca. alle 4-6 Wo, sobald der Wasserfluss nicht mehr gleich fliesst.
Wir empfehlen einen wöchentlichen Wasserwechsel von ca. 30%. Bei grösseren Aquarien auch gut alle 2 Wochen. (Je nach Besatz und Wasserwerte). Filterreinigung erst wenn die Leistung sichtlich abnimmt. So wie Sie das handhaben.